Mittwoch, 23. April 2014

die ganze welt


Bist amalfi
so schön und so verkauft
Bist rom
erhaben
Und niedergebrannt
Bist polynesien
Kaum sich selbst entdeckt
Und schon kolonialisiert
Bist ganz australien
Was war 
das durfte nicht sein
Bist der sinai
So weltmittig 
und voller anschläge
Bist ein herz in einem land
Das keiner kennt
Und eine seele
unentdeckt

Verführung eines Tages

Am späten Nachmittag schmink
 ich mich noch
Und schlüpf in heißere Klamotten
Ich geb die Hoffnung nicht auf
Diesen Tag zu verführn.
wenn das Leben mich schon fickt
Dann soll es mich auch lieben.

Spring

Wenn kein weg mehr weiterführt 
Rundherum nur noch steilklippen
Und niemand und schon gar kein haken 
Zum abseilen ist da
Alles was bleibt 
Ist der Sprung in ein unbekanntes Gewässer 
Und die vage Hoffnung 
Es möge doch ruhig sein
Dass die Brandung mich nicht sofort 
An den Klippen zerschellen lässt
Aber nein,
Ich bin eine gute Schwimmerin 
Und mut ist das einzige 
Was schlussendlich bleibt
Und das bisschen Vertrauen in mich selbst
Weil einen Rettungsring hat mir noch nie
Wer zugeworfen 
Also wart ich nicht auf drei 
Sondern spring schon auf zwei
Und auf gut Glück.

Samstag, 19. April 2014

okinawa und haiti und das diktat der 4. klassen


Fällt eine träne von der wimper in ein blütenkelch
Wird ein heiliger geboren
Sprießt ein bäumchen unter dornen
Und kann leben 
gibt es eine drillingsgeburt von zwergrochen im südpazifik
Was sehr selten ist
Wachsen deinem nachbarn gürtelrosen
Bekommst du nagelpilz
Der geht aber weg wenn du bei neumond aus einer maulwurfsblase schnaps trinkst
Wünscht sich ein kind ein wunsch beim kometen
Wird er erfüllt 2 zeitzonen und 23 grad südlicher, und 13 jahre später bei einem menschen  der sehr verzweifelt ist
Verliebt sich ein mensch
Ändert sich das antlitz der erde
Und für sekunden und die ewigkeit
Wird sie neu geboren
Weil das kommt auch sehr selten vor
Und darum gibt es soviel krieg auf der erde
Alles und nichts was scheint ist wahr
Also ist eigentlich immer alles egal
Und irgendwie auch voll wichtig
Weil die entscheidungen die du triffst
Diktieren das diktat der 4. Klasse
Und die Schüler und innen sind so aufgeregt,
weil sie müssen doch ins gymnasium kommen
Und drum ist alles wieder wichtig
Und dann wieder unwichtig
Weil man doch sonst auch überlebt,
zum beispiel in haiti geht kein mensch ins gymnasium
aber das land ist auch ziemlich kaputt, besonders weil die USA das so will
du kannst es drehen und wenden wie du willst
die machen dort den wettkampf der entwicklungshilfe logos
und da möchte ich auch nicht mittun
weil wenn wo eine katastrophe ist
lassen die bösen die champagnerkorken knallen weil für die ist das gut
Also bin ich weil ich das schreibe und denken käme mir nie in den sinn
Weil das ist auch sehr ungesund sagen sie auf okinawa
Und die müssen es ja wissen
Weil die leben dort sehr lange
Weil sie nie so viel essen
Und wenig denken
Also früher haben sie schon viel gedenkt, drum sind sie ja darauf gekommen,
dass man davon nicht alt wird
und dann sind immer leute gestorben besonders die alten und dann haben sie
an die philosophie vom nicht denken geglaubt
und dann sind sie voll alt geworden
und auch weil sie nicht so viel gegessen haben vielleicht 

Montag, 14. April 2014

a fish life

bist nicht geerdet
hángst nicht in der luft
verzehrst dich nicht
sondern bist immer im fluss

Sonntag, 13. April 2014

muerte en la playa

sitzt in der abendsonne am citybeach von barcelona, umgeben von 10.000 schoenen menschen.
schaust palmen an, die sich zu liedern von strassenmusikern wiegen.
menschen auf rollerblades, skateboards und fahrraedern,
haendchenhaltend oder biertrinkend, kùssend oder simpel sitzend,
frònen alle diesem frùhjahrsgeschenk.
MOJITOS, CERVEZA, COLA!!!
schallts von ùberall her.
im bann des meeres und der sonne schùtten wir industriealkohol und dosenbier in uns rein als wárs champagner.
menschen liegen auf der plaza rum, kinder auf ihnen, verzaubert von geschmeidiger wárme.
grábst die fússe in sand, streckst die nackten brúste der sonne entgegen,

bereit zu sterben

oder zu leben.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------

erstere variante wieder ausgeschlossen.
hab doch noch dinge zu erledigen

1. alle besten essen der welt essen
2. einmal SO braun werden, das es das ganze leben anhált
3. eine revolution entfachen
4.eine weltumseglung
5. auf dem landweg nach hong kong
6. berùhmt werden
7. im amazonas schwimmen
8. mind. 1 menschenleben retten
9. die A1 von alaska bis feuerland reiten
10. geld aus dem fenster auf passanten werfen
11. mit dem mann meiner tráume am strand stehen, seinen sonnengewármten kórper umarmen, kússen
   und in aller óffentlichkeit ein kind zeugen
12. mit meiner tochter IHREN 80. geburtstag krachend und ausschweifend feiern
13.mit 108 jahren meine letzten euros auf den tresen einer bar klatchen und rufen:

prosecco fúr alle!!!!



Donnerstag, 10. April 2014

lebendig kompostiert

ihr seid noch zu früh dran!!
ihr kommt erst zum zug, wenn sich mein steinalter körper
der kompostierung hingibt.
da gibts sicher einen besseren fachbegriff dafür.
egal.
auf jeden fall:
ich hab glaub würmer.
juckt mich wie verrückt im arsch.
also nicht aussen, so wie wenn man sich nicht gscheid abgewischt hat,
sondern richtig innen.
würd am liebsten ständig den finger reinstecken und ordentlich umrühren.
mach ich aber nicht.
das ekligste der welt find ich kakerlaken und schaben.
aber vor allem ihr nachwuchs.
diese weißen sich windenden babybestien.
wäh, wie ekelhaft.
war heut in der apotheke. in der ganz kleinen.
die war auch ziemlich gut besucht,
husten, malaria und so zeug ist grad voll rum.
hab mich über den tresen gebeugt, und dem apotheker ins ohr gehaucht:
in meinem arsch, da juckts soooo (bestätigend kratz ich mich am hintern),
ich glaub ich hab würmer.
und mich in anhörung meiner worte vor ekel geschüttelt.
pfui teifel!
also im stuhl hab ich sie ja nicht gesehen.
muss aber auch nicht sein, meinte der pillendreher.
vielleicht hats auch damit zu tun, dass ich mich erst vor 2 tagen mit einer freundin
über würmer unterhalten hab.
hat mich da schon elendiglich angegraust.
und jetzt hab ich sie.
soviel zu the secret. kraft der gedankenscheisse.
wurmscheisse. das kommt davon!
hab 2,5 riesenkautabletten mitbekommen.
würd sie mir am liebsten so in den arsch schieben. so juckt das.
aber sie liegen noch in der handtasche.
war bei der bp tankstelle meine heilbehelfe beschaffen.
hab selbst eine therapie entwickelt:
behandel mich jetzt mit 3 GIANT FIZZERS rollen und 3 RED BULL COLA, riesendose.
jede stunde je eines von jeder sorte.
und 3 sowieso immer eine super zahl für rasches genesen.
quasi zahlenrad naturheilkunde first.

..........
war grad aufm klo.
herrlich. es wirkt.
hab kohlensäurehaltigen schaum gekotzt.
mit streichholzgroßen weißen würmern drin.


Nicht unterkreigen, besser lieben als leiden

Lass mich nicht unterkreigen
Lieber tanz ich Reigen
Und ess Feigen

Aufgeben tut man einen Brief
Und scheitern 
Glücklich

Oder weiterkämpfen 
Glücklich

Wutistmuttutgut

Wut ist
Mut, tut gut
Leben auseinanderbauen
Anschauen
Rostige Teile
Und Kaputte ersetzen
Wertvolle, Gute schätzen
Wieder zusammensetzen
Drauf hoffen,
Die neue Version funktioniert besser
Lächeln rauf, diesmal kesser
Blumen im Garten pflanzen
Sich manchmal verschanzen

Und dann tanzen


Dienstag, 8. April 2014

diese besonderen!


Diese Besonderen! Schnaubt sie verächtlich.
Entrüstet kontere ich: Wir sind alle besonders!!
Jaja, aber DER speziell, meint sie.
Ich spüre Wut aufkochen und wend mich ab, bevor ich mich
bei diesem Businessausflug unbeliebt mach.
Fällt mir oft schwer freundlich sein, zu Leuten die mir gegen
den Strich gehn.
Frag mich öfters, ob die das sofort merken.
Denk schon.
Zurück zu den „Besonderen“.
Ich mag die Besonderen.
Sie beleben das Stadtbild, bewegen sich abseits der Norm, zeigen vielleicht gesellschaftliche Missstände auf, kreieren eigene Wege und eigene Lösungen für eigene Probleme. 
Zeigen den Spiegel oder den Mittelfinger,
aber sind immer absolut authentisch.
Im besten Fall erheitern sie auch noch das Gemüt, regen zum Nachdenken an,
oder zeichnen sich durch ausgefallene Kleidung oder Gepflogenheiten aus.
Aussenseiter. Öffentlichkeitseiter.
Alltagslegenden. Gesellschaftshelden.
Freaks. Leaks.
Rosa Baby. Zuhälterlady.
Motherfucker. Korinthenkacker.
Müllsammler. Bargammler.
Rettungsanker. Bahnhofspunker.
Fliegenficker. Unglaublich Dicker.
Alles, alles ist mir lieb und teuer,
solangs nur nicht schablonengestanzt aus einer globalen Maschinerie auf den Planeten geschissen ist,
und das Besondere verachtet.

Montag, 7. April 2014

bei mir eingezogen


Sitzt da und starrst die Wand an.
Schaust deine Bücher an, und Ordner, ein beruhigender Anblick am Abend
eines umtriebigen Tages.
Ebenso schmeicheln die alte Kommode und die Staffelei meinem Aug und meinem Gefäßdruck, 
der sich nicht entscheiden kann, hoch oder nieder vor lauter Frühling.
Verlangsamen den hypertensiven Blutdruck sehr, oder reanimieren, wenn ich vor knapp vermiedener Ohnmacht und Nasenbluten aufm Parkett kleb.
Kann ich auf den Paletten sitzen, stunden- und nächtelang, mir selbst Befreier und wohl manchmal auch Kerker zugleich.
An besonders schönen Abenden mach ich Espresso, um noch länger bei mir zu sitzen.
Die Zeit vergeht, plötzlich merke ich, dass es gedunkelt hat, und der nächtliche Wind frisch illwärts durchs offene Fenster bläst.
Er bringt mir jähes Erwachen aus meiner meditativen Sitzung.
Aus der Vogeluhr zwitschert eine Amsel drei Uhr nachts.
Die Zeit vergeht mir wie im Flug,
so unterhaltsam ist meine freundlich gesinnte, schweigsame Gesellschaft.

Freitag, 4. April 2014

für einen mann

Am Sonntag saß ich mit einer Freundin bei Kaffee und frischem Nussstollen.
Ziemlich verkatert tauschten wir uns über die vergangene Samstag Nacht aus,
und sie erzählte mir wie es kam, dass sich ein für gut befundener junger Mann, 
über Nacht der ständig wachsenden Herde von sich rumtreibenden Premium-Ärschen anschloss.

Es ist wahrlich ein Katzenjammer, dass man als anständige, junge Frau keinen rechten Mann mehr findet. 
Sprich, einer den man auch mal ausserhalb von Bar und Bett trifft und manchmal auch was anderes als Koitus zusammen unternimmt. 
Nicht, dass uns dieser nicht auch sehr am Herzen läge, aber manchmal werden wir romantisch und träumen vom Gesamtpaket.
Und sie erzählte mir von ihrem Walk Of Shame am nächsten Morgen.
Fragend zieh ich die Brauen hoch. Für alle, die das wie ich nicht wussten:
der Weg von deinem Lover undercover zu deiner Wohnung, 
reichlich verkatert, stinkend, schminkeverschmiert, kaum geschlafen, dafür frisch gefickt.
Eigentlich, abgesehen vom Kater, kein unangenehmer Zustand.
Aber eben: Walk Of Shame.
das heisst, du hast dich entweder vögeln lassen, obwohl du ihn gar nicht nett findest, 
oder die Situation ist als entwürdigend und unzufriedenstellend einzustufen.
Ist echt saublöd, so ein Walk Of Shame. Eben weil du dich schämst. Hatt ich schon genügend!
Aber gestern nicht! 
Bin gestern den Walk Of FAME entlang.
Reichlich verkatert, stinkend, schminkeverschmiert, kaum geschlafen, dafür frisch gefickt.
Aber zum Unterschied:
Als schönster Schmuck ein X-Large Lächeln, ein Paar leuchtende Augen, ein aufrechter Gang, 
ein tänzelnder Schritt.
Ich lehn mich mal an Bob Marley an und schließ somit mein Plädoyer:

Alle Ärsche werden dich verletzen,
also such dir den aus,
der's wert ist,
von dir geleckt zu werden.



Donnerstag, 3. April 2014

Die reinste Gelbverschwendung

Gelbe Narzissen blühen laut Schönheit in diesen asphaltduften Frühlingstag.
Vor Regen und Leben liegen sie schlapp und halten sich den Bauch vor lachen.
Ich geh vorwärts, bleib hin und wieder stehen und halte inne. 
Schau mich um, und in mich rein.
Sonst rauscht noch das Leben vorbei, und ich verpass meinen eigenen Auftritt!!!
Drum bleib ich besser kühn,
lauf nur gehobenen Kopfes, sonst fällt die Krone runter!!
Ich lauf und lauf herzbarfuss,
komplett planlos.
Keine Ahnung wohin!!!
Nur, 
dass ich so glücklich bin.

Lieber mit beiden Händen behände

Jeder Schwimmer ein Rettungsschwimmer zwischen Hoffnung und Verzweiflung. 
Freie Hände, gutes Ende!!
Blumen aller Art sollen dir wachsen, nur keine Gürtelrosen!!
Sollst nur tragen Spendierhosen, und immer den Leuten  zulosen!!
Und wenn die Zeit reif ist, die Klappe aufreißen und auf andrer Leute Meinung scheißen.
Dann und wann auch sich selbst verwöhnen und niemals deinen Nächsten verhöhnen,
So könnt ich weitermachen mit Ratschlägen bis übermorgen, aber dann müsst ich mir deine Hand ausborgen, ums mir noch selbst zu besorgen.
Denn was wir alles sollten und nicht tun, 
füllt Bände. 
Ich geb nichts drauf, 
und leb mein Leben lieber behände.....