Dienstag, 27. Mai 2014

just


das herz schwingt mit

mit der melodie der zeit

die mich küsst


ich verliere mich
in der unendlichkeit

und finde mich wieder

im moment


ein leises flüstern


es ist die uhr meines lebens die tickt

und die lieblich haucht ein


JETZT

Montag, 26. Mai 2014

montag morgen auf der laderampe des lebens

müde aber aufgeregt
steh ich rum auf der laderampe des lebens
und kenn meinen job nicht
hin und da und immer wieder helf ich dinge zu verladen
aber zum mitfahren
hat die begeisterung noch nie gereicht,
nur sehr kurz jeweils
dafür kam ich wie die jungfrau zum kind
und hab somit immerhin eine aufgabe
aber kommen tu ich auch nicht öfter
eher seltener
aber was zum henker soll ich auf der verfluchten rampe?!
mittlerweile ist sie schon sehr behaglich eingerichtet

ich würd fast sagen
so gemütlich hats fast keiner.

ist das ein verhängnis oder ein segen?
es könnte un- oder zufriedenheit nähren,

letztendlich
ist es wahrscheinlich entscheidungssache.




Mittwoch, 21. Mai 2014

sexuelle vorlieben eines küchenkalenders

diese vollen terminplaner!!
das ist ja furchtbar!
denk ich seit ich denken kann.
also halt ich mich an meinen wwf-küchenkalender zum aufhängen
der immer friedlich leere gähnte.

seit einiger zeit nun schon
zieh ich ihn mit mir in der tasche rum
und find das dumm.
denn ohne ihn bin ich aufgeschmissen
und mit ihm sind die tage zerrissen
in arbeit und termine

jeder eintrag nervt mich unsäglich
ich bin doch so gut im müßiggang!

aber das interessiert meinen kalender kein stück.
es ist wohl eine art zwangsheirat von mir selbst arrangiert
und ich würde gut daran tun,
mich in ihn zu verlieben.
die termine sind im großen und ganzen ja doch eher gemütlicher natur.
wanderungen, gartengrillen, geburtstage, orionbesuche und so zeug.

laut hör ich mein i-phone brüllen:
we don't need no paper,
let the motherfucker burn!
burn motherfucker! burn!!

aber meine hand hat die besseren connections zum herzen
und wendet leise aber bestimmt die liebe zum
handschriftlichen manifestieren ein.

mein hirn gebietet ruhe,
so ein lärm!

ich leg mich also mit meinem kalender
gemütlich auf die couch
und frag ihn ungeniert
nach seinen sexuellen vorlieben.
da gibts ja allerhand, nicht wahr.

wir kuscheln also eine weile so rum
und dann gesteht er mir unter erröten:

einläufe, mein schatz, einläufe.




Dienstag, 20. Mai 2014

ich kam, sah, und tauchte unter

ich kam und fand die welt umwunden
vom tod in seiner grellen pracht
doch der qual wurde ich entbunden
und ein fischteich sprang aus der nacht

so schwimm ich dort und dreh meine runden
find ein luftballon und lass ihn fliegen
der fisch mit flügeln tut jetzt alles erkunden
im schwimmen oder fliegen, laufen oder liegen.

Montag, 19. Mai 2014

Bleib immer bei mir

Ich möcht mich ankotzen vor Freude
So wunderschön 
Ist dieser vergoldete Tag
Ein frühlingshaftes Meisterstück von Meisterhand

Wenn ich am Fluss sitz,
Die methadonsüchtigen geben mir Feuer
Und das Polizistenduo grüßt mich freundlich

Das Herz singt so laut meine Melodie 
Dass mein Nachbar bestimmt wieder Anzeige erstatten würde
Wegen fideler Lärmbelästigung 

Also sitz ich in der Wiese 
Von Ameisen milde gequält 
Die mir allesamt in meinen Ausschnitt von Mai fallen

Das Grün explodiert
Die Sonne liebkost mit sanfter Gewalt
Das Herz will weiterziehn
Aber die Seele schreit
Bleib hier, bleib hier, 
Bleib immer bei mir.



Freitag, 9. Mai 2014

badezimmerpoesie

mein bad ist gleich hans wundersam verstaubt
aber dafür sehr grün bepflanzt
und der abfluss fast immer schön verstopft
und die waschmaschine tropft
die duschwand ist hin
aber ich
sitz putzfidel bei hellem kerzenschein
in der badewanne am fenster
rauche
und trinke roten wein
welch glück allein zu sein

okinawa und haiti teil II

ständig passieren plattenverschiebungen
besonders auf haiti
dann gibt es diese furchtbaren beben
und das kenn ich auch
das muss wohl so sein

seit ich das weiss mit okinawa
esse ich weniger
und genieße das wenige mehr.
ich würd jetzt gern sagen
dafür hab ich mehr sex
aber das wär auch verlogen
und ich hab schon einen schrank voll mit sachen
die die behörden nicht wissen dürfen
also geb ich mir mühe
leise zu laufen
und selten mein handy zu benutzen
und mir stets gut die zähne zu putzen

also ich hab ja des öfteren plattenverschiebungen
aufspalten und vereinigen war schon immer mein ding
und ein beben war auch
und jetzt sind wir wieder bei haiti
wo nepalesische UN-Truppen die Cholera einschleppten
vorher war die nämlich ausgerottet auf haiti
und jetzt haben sie mehr cholera als in afrika

STOP!! ZURÜCK!!!
ich will keine blauhelme!!
plattenverschiebung ok
beben ok
cholera ist wie verliebtsein
und es lässt sich aushalten
auch wenn es nur sehr selten erwidert wird
sonst wären wir ja im paradies

sind wir aber nicht
sondern wir sind auf haiti
besonders MEIN herz

und es wird sehr oft gebeutelt und geschüttelt
weil es eine seltene sprache spricht und immer in bewegung ist
und manchmal auch ein bisschen cholera

aber einem starken organismus macht ein bisschen cholera nix aus
1 liter orangensaft mit salz und zucker
und du bist wieder fit im schritt

und wenn es zuviel rüttelt und schüttelt
cross the border
mein herz ist eine geteilte insel
und auf einer seite ist immer ruhe
komme was wolle
plattenverschiebung hin oder her.



travel impressions feldkirch-istanbul by train


Impressions of my journey to the sunrise of my soul

travelling feldkirch, austria – istanbul, turkey by train


1.     Station, Bahnhof Feldkirch, 4.10.2013, 00:10

Bin voll auf den Zug gerennt. Komm um 00:10 beim Bahnhof an.
Einige Taxifahrer stehen müde rum und rauchen Zigaretten.
Zwei sehr aufgedonnerte Mädchen kommen aus der Bahnhofshalle.
Die mit den schwarzen Haaren und dem breiten  Gürtel schreit wie ein    Marktschreier in den leeren platz: hat villicht amol irgendwer was zum kiffen do?!?!?!?!!!!
Also gut.
Ich geh rüber und schenk den Mädchen mein halbes Säcklein.
Die beiden flippen total aus vor Freude.
00:16, der Zug fährt ab, ich freu mich auch.

2.     Station, Wien, du altbackener Windhund

Große Städte machen mich traurig, wenn sie kalt sind. Und do ist es saukalt. Die Leute hudeln mehr. Hier ist kein Meer. Dafür ein loada Kellner, der mir ein kleines Bier um 3,75 € im Cafe Westend verkauft.
Heast, des is aba a krasse abzocke! Versuch ich mich auf wienerisch und lache. Wenn Leute load sind, werd ich lustig. Wenn Leute hudeln, schaltet sich meine Gangart auf wippend-schlendern runter.
Wieder draussen: ein Mann verdünnt seinen Vodka mit Eistee.
Diese Süchte!!!!

Heast, in dem gschissnen Wind konnst ned amol gscheid an Dübel baun.


3.     Station, 5.10.2013, im Schnellzug Transsylvania (Budapest keleti - Sibiu, Rumänien)

Bin heut um 4:45 aufgestanden. Party dauerte immer noch.
Totale Verwüstung der einst so hübschen Altbauwohnung.
Diese Studenten! Prutal!!
Bin um 12 ins Bett, ständig Leute reingekommen.
Egal jetzt.
Durch einen Tränenschleier scheint mir Sonne ins Gesicht.
Die Leute starren mich an. Mir ist alles wurscht.
Mein Herz ruckelt mit dem Rythmus vom Zug, Gedanken streben gleich Gleisen vorwärts in ein mir unbekanntes Land.
Tränen strömen donaugleich gen Osten.
Gesprengt werden Ketten, die rosten.

Landschaftlich ganz anders. Flach.
Wenig Straßen, viele Zäune.
Helle Wälder, das mag ich. Ob es hier Luchse gibt?!
Auf jeden Fall Wollgras oder so.
in meinem Herzen ein floh, der flüstert:
Schau raus, wie trostlos!
Alte Häuser am Bahndamm, verdorrter Mais im Garten,
Landschaft deiner Seele, komm wein ein bisschen.
Stoppelfelder meiner Kindheit. Was erwartest du noch vom Leben?!
Will wieder lachen! den salzigen Geschmack der Tränen vergessen,
die tote Schwalbe auf dem Balkon.
Die Traurigkeit ist mir ein zu weites Kleid.
.........................
Ein großes Storchennest!! Na bitte!! UND ein Meilenstein mit einer römischen Fünf. Na, wer sagt’s denn!
JETZT STECK NICHT GLEICH DEN KOPF IN DIE PUSZTA!
AM ABEND BIN ICH IM GARTEN DER KARPATEN. ALLE HOFFNUNG IST GRÜN.
ICH BLEIBE KÜHN.
Frauen mit langen, weiten Röcken die reiten.
Lass dich von deinem Herzen leiten.
Kinderwäsche am Gartenzaun. Felder von Sonnenblumen verdorrt, lassen ihre Köpfe hängen wie Teddybären.
Ich bleibe kühn.
Wie ein Thor renne ich aufs Spielfeld der Liebe, jeder neue Anpfiff lässt mich alles vergessen.
ICH bin der erste Mensch, der sich das erste Mal verliebt.
...........................
Ein Mann arbeitet aufm Feld. Frag mich was!! Das Feld ist riesig. Maisstoppelfeld.
Dann Graugänse!!
Es geht wieder weiter mit verdorrten Sonnenblumen, sie strecken ihren toten Schädel der untergehenden Sonne entgegen.
............................
War grad aufm Klo Tampon wechseln.
Hab vergessen mir die Hände zu waschen. Überlege, ob mir das was ausmacht.
Ach woher!
Ich schmier die Finger beim Vorhang ab.
Ist ja immerhin der Schnellzug Transylvania!!
Gruselexpress quasi. Hihi.
.........................
Potthässliche 80er Jahre Bausünden säumen die Gleise. Zusammengezimmerte Hütten, eine Frau kocht im Freien.
Eine Katz wartet vorm Mauseloch.
Eine bombastische Mauer um ein winziges Betonverlies mit linienförmig angeordneten Bäumen drin. Seltsam das alles.
Ganze LKW-Fuhrhäuser und andere Fahrzeugteile spießen als skurille Skulpturen den grauen Himmel auf.
Die Wiese hat eine seltsame Farbe.
Sowas wie braun-blassgrün-grau.
Massenhaft Stromleitungen. Straßenköter. Betonpfeiler.
Und Berge von verrosteten Metalldrähten.
Noch mehr Depots von Baumaterial. Swietelsky hat ein Werk hier.
Dann braun-weiß gefleckte Kühe.
Verdorrte Felder. Stoppelfelder. Umgegrabene Felder.
Traktoren, die eine Staubwolke hinter sich herziehen.
komm mir vor wie im Film über die letzten sieben Tage des Menschen.
........................
Hinter mir hört jemand laut Super Trouper von ABBA. Was für ein geiler Reisesoundtrack. Hab meinen i-pod aus eben diesem Grund bewusst daheim gelassen. Authentische akustische Kulisse.
..........................
Wowowowowow!
Ein Friedhof!!! Original Dracula - Style. Mit kleiner Kapelle. Sehr stilecht.
noch mehr um 24 uhr. Tod pur.

Zwei Kühltürme. Habedieehre! Hat Rumänien Atomkraft?!
Wahrscheinlich schon.
Viele große Zucchini und Kürbisse in den Gärten, muss vom Atom kommen.
Krasse Scheisse! Was für eine fette Fabrik!
Viel LKW’s. Stromumspannwerk, der Größe nach für ganz Rumänien, es ist riesig!
Und schon wieder diese zwei Rohre. Seh ich schon seit wir in diesem Land sind.
Komisch, komisch.
Heruntergekommene 24-stunden Raststätten. Alle geschlossen.

Verdorrtes Gras, drei Fabrikstürme.
Mülldeponie gigantisch.
Eine Schafherde mit schwarz angezogenem Schafhirt mit Stock!!!
Kann mich mal wer kneifen, bitte?!

Jedes Haus ist verfallen, wenn nicht ganz, dann halb. Hühner rennen am Gleis daneben, wollt ihr überhaupt noch leben?!
Kinder stehen am Bahnhof und winken dem Zug nach. Ich winke wie geistesgestört zurück.
Ein Mann steht vor dem Sonnenuntergang, hinter ihm umgegrabene Felder.
Er hat einen Stock in der Hand. Mit der anderen Hand nimmt er einen schluck aus einer kleinen Flasche. Recht hat er!!!
Ich fühl mich furchtbar und wein wieder .


4.     Station: Sibiu, Transsylvanien, Rumänien

Unglaublich. Nach 15 stunden Fahrt stolpere ich im Dunkeln aus dem Zug.
Mit vier anderen Gestalten, die in Tücher gehüllt und mit Taschen bepackt, flink und zielsicher auf ihrem Weg in die warme, transsylvanische Stube sind.
Ich blicke mich um, weiter vorne ein kaum beleuchteter Bahnhof, ich in der dunklen Peripherie davon. Stillgelegte Waggons, Schienen, Ersatzteile.
es ist kalt und ich hab keinen Schimmer.
Vor dem Bahnhof stehen Taxis rum, ich widerstehe der Versuchung, die Fahrer schauen mir nach.
Diese dunkle Bahnhofsgegend, beschließe ich, ist kein guter Platz für eine junge Frau und so lauf ich Zielstrebigkeit vortäuschend ins Ungewisse.
Taumle durch verwinkelte Gässchen, den Rythmus vom Zug in den Knochen, Leere im Herzen und die Dunkelheit im Nacken.
Ich finde mich vor einer braunen Holztür wieder, das Schild „Felinarul“, was soviel wie „Laterne“ heisst, verspricht Licht ins Dunkel.
Ich klingle und warte auf Graf Dracula.

Ein kleiner, lustig dreinschauender Mexikaner, der soeben das Telefongespräch mit seiner Großmutter beendet, zieht mich in den Innenhof rein.
Was Felinarul heisst, hält es auch.
Gemütliche Holzgarnituren unter Weinlauben, überall Laternen.
Ich öffne eine Tür und hell blendet mich, was sich vor mir auftut.

In der warmen, heimeligen Küche werde ich von fünf jungen Männern empfangen, herzlich wäre untertrieben. Es wird gekocht und gegessen, gesungen, gelacht und getanzt. Das rumänische Bier fließt aus 2,5 liter flaschen UND Palinka, der rumänische Pflaumenschnaps. Knapp 70 % alc. For sure.
Später statten wir der Bahnhofsperipherie nochmals einen Besuch ab und verschönern sie mit etwas Graffiti.
Wir landen in einer Karaokebar, wo ich voller Inbrunst, Palinka und starkem Tabak vom harten Leben in Transsylvanien, unerfüllter Liebe oder was weiss ich was auf rumänisch singe.
Diese herzsommerliche Nacht wird als Erfolg verbucht.
Ich wache auf, noch immer ein wenig alkoholselig mit Farbe am Finger.
Neben mir ein hübscher, blasser junger Mann.
Halbnackt und barfuß tappe ich durchs Dormitorium in die Toilette.
Auf meinem Hals entdecke ich ein rotes Mal.
Verdammt!!
Dacht ichs mir doch!!!

5.     Station, 11.10.2013, Bukarest, Rumänien

Um elf Uhr nachts komm ich in Bukarest an.
Widerstrebt eigentlich meinem Single - Reisegrundsatz, ging aber nicht anders.
Es ist schweinekalt und viele Leute kuscheln sich an die feuchten Mauern des Bahnhofs, der sogar im Dunkeln noch ungemütlichen Kommunismus ausstrahlt. Die Ärmsten liegen in Lumpen und Nylonsäcken rum.
Ich lauf weiter, weil heimelig fühlt sich das alles nicht an.
Straßenköter jagen mich in dunkle Innenhöfe rein.
Mir  klopft das Herz bis zum Hals, scheissunheimlich.
Schlussendlich find ich eine Bleibe. Bin der einzige Gast.
Ich find das seltsam.
Mit dem jungen Burschen der schäbigen Unterkunft fang ich an Karten zu spielen.
Er geleitet mich dazu in den Dachboden des Hauses, wo weiße Leintücher an Schnüren hängen und es nach alten Büchern riecht.
Ein Bett steht auch darin.
Alter Schwede! Der Bursche ist mindestens 10 Jahre jünger als ich! 
Es kommt, wie’s kommen musste:
Er fragt ob ich eine Massage möchte, und laut lache ich heraus.
Ich hab noch nie wen entjunfert und belass es dabei.
Auf  dem Weg ins Bad erhasche ich noch einen blick die Treppe runter und sehe die Tochter des Hauses, eine uranständige Frau in den frühen 20ern mit Faltenrock bis zum Boden, Bluse mit Rundkragen und hellbraunem Rossschwanz, wie sie mit dem bestimmt 70jährigen türkischen Hauswart (???) rummacht.
Diese Spelunke ist schon schräg.
Wenig später schlüpf ich ins Stockbett meiner Wahl, der ganze Schlafsaal für mich allein.
.........................................................
12.10.2013, Bukarest, Zentralbahnhof

JESUS FUCK!!!! Wo ist mein Zugticket?!?!?!?!
Wo ist mein verdammtes scheiss Ticket nach Istanbul?!?!?!??!!!!!
Feldkirch-istanbul EIN (!!!) zugticket, kam mir gleich verdächtig gefährlich vor.
Und ich mit meiner immer zu knapp berechneten Reisekasse, alles Geld im Hosensack, auf der Bank kein müder Cent!!!! Verdammte Scheisse!!!!
Okay, bleib ruhig. Bleib ruhig mein Kind. In dürren Blättern säuselt der Wind.
I habs doch immer in der Seitentasche der Handtasche gehabt, zusammen mit dem Pass!! Ich räum die ganze Tasche aus.
Ich durchsuch meinen Rucksack, obwohl ich genau weiss, dass ichs dort bestimmt NIE hingesteckt hab.
Verflucht, es ist weg.
In 14 min. fährt mein Zug.
Okay.
Wo war ich überall?? Ha!!! In schätzativ 47 Läden zwecks Massiv-proviantbeschaffung für die 17- stunden Fahrt.
Fuuuuuuuuuuuuuuuuck!!!
Okay. Okay.
Ich geh zum letzten räudigen Cevapcici-Stand wo ich vorhin noch gechillt Kaffee getrunken hab.
Panisch stier ich den Verkäufer an. Ist es derselbe wie vorhin??
Keine Ahnung. In gebrochenem rumänisch-franko-spanglisch keuch ich nach meinem Ticket. Er glotzt aus runden Glubschaugen ein Loch in die Ferne.
Dann-
In Zeitlupe, nein, noch langsamer, greift seine Hand hinter die Kaffeemaschine.
Mein Ticket, mein Tickeeeeeeeeeeeeeeeet!!!!!!!!!!!!!!!
Ich gib ihm den ersten Schein der mir in die Finger kommt, in die zittrigen. Merci. Merciiiiiii!!!!!
Ich deut eine Kniebeuge an und falte die Hände zu einem thailändischen Dankesgruß.
I suck your dick now or later?!?!
Immer noch zittrig wutzel ich mir eine Zigarette zusammen und stürz in den verbleibenden acht Minuten einen halben liter relax-dosenbier runter.
2 Minuten bevor der Zug abfährt sitz ich drin.
Leben, Leben!!!! Du bringst mich ins schwitzen and i love it.




6.     Station, 13.10.2013, Istanbul, Türkei
Nach 9 Reisetagen und 52 stunden im Zug komme ich in Istanbul an.
Noch nie im Leben bin ich sowas von ANGEKOMMEN.
Hinter Moscheen und Zitadellen geht die Sonne für mich auf.
Fischer stehen am Bosporus Spalier für mich.
2(!!!) Meere und 2(!!!) Kontinente liegen mir zu Füßen.
Möwen umkreisen mein Haupt.
Ich werde gefeiert wie eine Heldin.
Man schenkt mir Chai, Sesamkringel und Turkish delight.
Istanbul, du Schöne.
Rein und geläutert leg ich mich zu dir ins Bett.
Schon vor meiner Ankunft hast du mich geschwängert,
Und unter frohlocken gebäre ich mein Leben neu.



















seltsam alles

seltsam ist alles was leben ist
vergiss mein nicht schreit die seele
aber ich weiss auch nicht wohin es geht,
besonders ich
keine ahnung sprach die linke gehirnhälfte
aber es muss sich etwas ändern
damit es gut werden soll sprechen bände von zitaten
aus leben
die ich mir vorlas
in kellerstunden
welches gefühl
habe ich ausser nichts wissen
und auch schwer denken können
kaum zu fassen
weder das denken noch das fühlen
schlüpfrig sind gedanken und gefühle wie eingelegte eier
was sich vordrängt ist die angst
und das ist auch scheisse
also lass ich das denken
und das fühlen besorg ich mir selbst
von abhängigkeiten hab ich genug